In welchen Bereichen plant die Stadt Hamburg Poller-gestützte Fußgängerzonen und wie sieht die konkrete Umsetzung dieser Vorhaben aus? Wo entstehen in Hamburg multimodale oder multifunktionale Hubs und welche verschiedenen Konzepte gibt es hierbei? Welche Herausforderungen existieren im Zusammenhang mit der Elektrifizierung von Schwerlastverkehren und wie kann ein Konzept für eine entsprechende Ladeinfrastruktur aussehen? Diese und weitere spannende Fragen wurden in der 4. Sitzung des Fachkreises Urbaner Lieferverkehr thematisiert und diskutiert.

Moderiert von der Fachkreisleiterin Dr. Nadja Hammami von der Behörde für Wirtschaft und Innovation widmete sich der Fachkreis Urbaner Lieferverkehr diesmal sowohl Themen, die Chancen für Lastenräder bieten, als auch der Elektrifizierung des Schwerlastverkehrs. Im ersten Beitrag des Tages stellte Dr. Daniela Leitner von der Behörde für Verkehr und Mobilitätswende das Konzept der Poller-gestützten Fußgängerzonen vor. Diese sollen zu autofreien Zonen außerhalb der vorgeschriebenen Anlieferzeiten für den gewerblichen Verkehr führen und zusätzliche Anreize für eine Anlieferung per Lastenrad auf der letzten Meile schaffen. Hierbei wurden nicht nur aktuelle Beispiele der Umsetzung vorgestellt, sondern auch die rechtlichen Rahmenbedingungen sowie die konkrete technische Umsetzung thematisiert. Hieran anknüpfend stellte Julian Sahr vom Bezirksamt Altona das EU-Projekt MOVE21 vor, in dem unter anderem die Erprobung von Mikrohubs für die Auslieferung per E-Lastenrad auf der letzten Meile durchgeführt wird. Das konkrete Beispiel in der Holstenstraße sowie die hierbei praktizierte multifunktionale Nutzung des Standorts wurde ebenfalls thematisiert.  Vorgestellt wurde außerdem das multimodale und ebenfalls multifunktionale Quartiershub am Kaltenkircher Platz. Weiterhin wurden auch Konzepte zur Kombination von Personen und Warentransporten skizziert.

Im weiteren Verlauf der Fachkreissitzung ging es dann um die Elektrifizierung von Schwerlastverkehren. Amir Ali Bashash von der Logistik-Initiative Hamburg stellte in diesem Zusammenhang das EU-Projekt SELECT vor. Neben einer allgemeinen Vorstellung der Projektinhalte wurden auch die ersten Ergebnisse einer innerhalb des Projekts durchgeführten Umfrage vorgestellt. Neben Themen wie der Förderungen für E-Fahrzeuge beziehungsweise der aktuell in einigen Bereichen noch nicht wirtschaftlich durchführbaren Flottenelektrifizierung stach insbesondere ein Thema heraus: Die Ladeinfrastruktur. Herausforderungen existieren in diesem Bereich sowohl die Verfügbarkeit von öffentlicher Ladeinfrastruktur betreffend, als auch im Bereich der Planung eigener Infrastruktur.

Hieran anknüpfend präsentierte Marvin Coböken von hySOLUTIONS den aktuellen Stand der Konzepterstellung die Ladeinfrastruktur für den Schwerlastverkehr in Hamburg betreffend. Neben der Frage, warum Hamburg ein Konzept für eine Ladeinfrastruktur im Schwerlastbereich benötigt, widmete er sich auch der Datengrundlage und der Fragestellungen, die in das Konzept mit einfließen. Im weiteren Verlauf wurde außerdem ein Paket an möglichen städtischen Maßnahmen präsentiert, um den aktuell existierenden Herausforderungen zu begegnen. Die hier vorgestellten Maßnahmen wurden anschließend zusammen mit den Fachkreisteilnehmenden diskutiert, die insgesamt ein positives Fazit zogen, ihrerseits allerdings auch noch die eine oder andere ergänzende Anmerkung einbrachten.

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